Was war da los im Tschocherl?!
- annettebrinek
- 5. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Ein Abend mit Pilat & Pross, der uns einen tiefen Einblick in die Persönlichkeiten gab – und so unterhaltsam war, dass man fast an ein Kabarettprogramm glaubte.
Was haben Pilat & Pross am 30. Juni 2025 im Tschocherl eigentlich genau gemacht? Gespielt? Gesungen? Geschichten erzählt? Oder sich bloß gegenseitig aufgezogen? Wahrscheinlich: alles davon. Gleichzeitig. Und in unfassbarer Hitze.
Drei Stunden Programm – ohne Klimaanlage, aber mit Stil.
Von 19:00 bis 22:00 (plus einer kleinen, sehr rücksichtsvollen Zugabe – man denkt ja an die Nachbarn) gaben sich die beiden Musiker gegenseitig Kontra – mal mit Worten, mal mit Blicken, aber immer im Takt. Musikalisch eine perfekte Einheit, beim gegenseitigen Austeilen vordergründig auf Krawall gebürstet und doch erfreulich einig in der gespielten Uneinigkeit: mit Anekdoten aus dem echten Leben (oder waren sie doch erfunden?), ironischen Spitzen und einem unverkennbaren Hang zur Selbstironie.
Das Publikum war hin und hergerissen: Ist das jetzt ernst gemeint? Oder wird da gerade einer sehr charmant vorgeführt? Spoiler: Beides.
Wenn der Schmäh rennt, rennt auch der Schweiß.
Es war heiß. Also wirklich heiß. Im Raum. Auf der Bühne. Und spätestens nach dem dritten Song auch im Herzen. Während die Zuhörer:innen längst den Ventilatorblick perfektionierten, tropfte auf der Bühne das Charisma von der Decke. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch – im Gegenteil: Es wurde noch heißer. (Emotional, versteht sich.)
Und dann passierte etwas Unerwartetes:
Das Publikum sang mit. Mehrstimmig. Dreistimmig sogar – was Pilat & Pross kurzfristig erstaunte, weil sie eigentlich nur zweistimmig geplant hatten.Dank einiger professioneller Sängerinnen im Publikum erhob sich aus dem Background plötzlich ein dreistimmiger Klangteppich, der Pilat & Pross als Leadsänger perfekt umspielte – überraschend satt, erstaunlich präzise und vollkommen ungeprobt.
Ein besonderes Highlight:
David spielte eine eigene, sehr persönliche Nummer am Klavier – ohne Witz, ohne Show, einfach echt. Und das Publikum? Still. Ganz still. Für drei Minuten war das Tschocherl keine Bühne, kein Beisl, sondern ein Ort, an dem Musik etwas sehr Echtes transportierte.
Fazit:
Ein Abend, der mehr war als Musik. Ein bisschen Kabarett, ein bisschen 80er-Nostalgie, ganz viel Schmäh – und ganz viel Herz und ein Quäntchen Liebe – stimmt's, Marlene? Wer dabei war, weiß: Das war nicht „nur“ ein Konzert. Ein Sommerabend im Tschocherl – so charmant, so schräg, so stimmig, dass man fast den Verdacht hatte: Die meinen das ernst. Oder wie Pilat & Pross sagen würden: „Stimmt eh – wir waren’s wirklich.“
Eindrücke aus der Sicht des Fotografen finden Interessierte hier!

(c) Daniel Schaller
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